Dienstag, 12. Januar 2010

Spaziergang im Schnee


Ich dachte, ich nehm Euch mal mit auf einen ersten Spaziergang durch den Jungbusch.

Ich starte oft in der Hafenstraße an der Haltestelle Teufelsbrücke. Die Haltestelle ist genau gegenüber der Aral-Tankstelle. Die erste Querstrasse nach der Haltestelle ist die Jungbuschstraße. Hinter der Araltankstelle links kommt man auf die Teufelsbrücke. Sie überquert den Verbindungskanal zwischen Rhein und Neckar. Der Verbindungskanal führt an der Promenade entlang, auf die wir später einen Blick werfen werden. Links im Hintergrund sieht man schon die alte Kaufmannsmühle an der wir  später vorbeikommen werden.  

Zunächst werfen wir aber einen Blick in die Jungbuschstraße. Rechts auf der Ecke ist das Caffe Le Palme. Davor sitzen im Sommer oft einige Leute und Trinken was. Jetzt ist es zu kalt, aber der nächste Sommer kommt bestimmt. Durch die Jungbuschstraße werden wir später zurückkommen. Wer einen 360°-Rundblick an dieser Stelle möchte , der findet ihn hier. Der sommerliche Rundblick zeigt neben dem Caffe Le Palme auch die Aral-Tankstelle,  einen Blick auf die Teufelsbrücke und den Quartierplatz, zu dem wir später kommen.
Biegt man an der Araltankstelle nach links ab, dann sieht man schon die Teufelsbrücke. Läuft man auf die Brücke und schaut nach rechts hat man einen schönen Blick auf die alte Kaufmannsmühle und die Promenade, die am Verbindungskanal entlang führt. An der Promenade gibt es jede Menge Graffiti. Die werden wir uns bei einem anderen Spaziergang anschauen. Ein Bild habe ich schon in einem früheren  Post gezeigt (siehe hier ). 
Läuft man die Brücke zurück dann befindet sich rechts die Aral-Tankstelle und links der Quartiersplatz. Der Jungbusch ist das Stadtviertel der Botschaften. Man findet sie in vielen verschiedenen Sprachen, da im Jungbusch Einwohner aus mehr als hundert verschiedenen Ländern der Erde wohnen. Smash Capitalism darf man wohl zu den  internationalen, politischen Botschaften zählen. Es gibt aber auch viele andere Arten.
Auf dem Quartiersplatz muss bei politischen Diskussionen niemand im Regen stehen. Es gibt einen Teil, der überdacht ist.
Wenn wir wieder links in die Hafenstraße abbiegen, kommen wir - an einer Graffiti-Wand vorbei - auf jenen Teil der alten Kaufmannsmühle zu, in dem heute Radio sunshine wohnt. Vor der Kaufmannsmühle biegt rechts die Böckstrasse ab.
Später werden wir die Böckstrasse hochlaufen. Doch zunächst werden wir uns noch ein paar Wunder der Prärie ansehen. Wunder der Prärie ist ein Festival, das dieses Jahr zum 9. Mal statt findet. zeitraumexit bietet mit Wunder der Prärie eine Plattform für junge Darstellende Kunst an. Wunder der Prärie bewegt sich an der Schnittstelle Performance – Theater - Tanz. Jedes Jahr können Künstler und Künstlerinnen ihre Arbeiten auf dem Festival vorstellen. Bei zeitraumexit schauen wir auch noch vorbei, aber vorher betrachten wir noch andere Wunder der Prärie. Dazu treten wir ein paar Meter zurück.
Der Platz bei der Kaufmannsmühle hat -soweit ich weiss - keinen offiziellen Namen. Ich habe ihn Königsplatz getauft, weil hier anscheinend König Koma regiert hat. Hier findet man rund herum Graffiti im Ruinen Outfit.
Auf dem Königsplatz findet man natürlich auch das Wappen von König Koma und zwar ...
... auf beiden gegenüberligenden Wänden des Platzes.
Gegenüber in der alten Kaufmannsmühle befindet sich der zeitraumexit. Wir treten ein und gehen durch den Durchgang ...
... und erblicken - auf der linken Seite die frisch renovierten Rämlichkeiten von zeitraumexit. Hier findet das Festival Wunder der Prärie und weitere Veranstaltungen von zeitraumexit statt. Kunstverächter, die zu früh die Veranstaltungen verlassen wollen, werden von Batman persönlich zurückgeschickt. Rechts an Batman vorbei kommt man ...
... wiederum zu einem Platz der wohl keinen offiziellen Namen hat. Hier hat man nicht das Gefühl, dass aufgeräumt wird, wenn man zu Besuch kommt. Das Bild gibt sich authentisch und ungestellt. Oft spielen Kinder auf dem Platz. Ich habe den Platz nach einer Graffiti an der Wand den ...
... Müllplatz des Himmlischen Friedens genannt.Es ist hier oft auch sehr ruhig und friedlich und man kann in Ruhe umherstreifen. Wenn ich hier bin, ...
... schaue ich mir immer die Graffiti an, die man hier überall findet. Geht man ums Gebäude findet man diese Scene und  ...
... eine Rampe mit Graffiti. Am Ende der Rampe - hinter dem Auto finden wir später den Ausgang aus dem zeitraumexit. Auf der Rampe ...
... findet man jetzt wieder die Dame, die den ganzen Tag auf den Müllplatz des Himmlischen Friedens schaut, und vielleicht deshalb nie fertig wird. Vielleicht liegt es auch an der Kälte. Im Sommer war sie - wie man noch sieht - mit Plakaten überklebt. Man ist hier nicht zimperlich mit der Kunst und die Graffitikunst ist nicht zimperlich mit frisch gestrichenen Wänden. Hier liegt die Halbwertszeit von Frisch-Gestrichenem oft nur bei 1-2 Tagen.
Am Ende der Rampe findet man die Tür ohne Worte. Tja, Worte vergehen, die Tür bleibt bestehen. Bevor wir allzu poetisch werden, verlassen wir den zeitraumexit  durch den Exit und biegen links und nochmal links ...
... in die Böckstrasse ein ...
... laufen weiter und ...
... erreichen am Ende der Böckstrasse einen der richtig coolen Plätze des Jungbuschs. Hier gibt es ...
... einen Kinderspielplatz, jede Menge Wandmalereien, die einen eigenen Post im Blog wert sind,  und ein ...
... kleines Boot, das an die Kapitäne und Schiffer erinnert, die früher hier im Jungbusch gewohnt haben. Die Häuser legen noch Zeugnis des Wohlstandes ab, der hier durch den Hafen und die Schiffer eingezogen ist. Jenen Personen, welche die Schiffe be- und entladen haben, wurde hier sogar ...
... ein Denkmal gesetzt. Der Sackträger war früher ein wichtiger Mann im Jungbusch. Heutige Sackträger  sollen nach der Einschätzung des Bundesfrauenmisisteriums immer mehr an Bedeutung verlieren, da sie sich nicht an moderne Zeiten anpassen wollen. Geht man nur ein paar Schritte zurück ...

... dann sieht man den Sackträger kaum noch. Die richtigen Muckis bekommt man heute nicht mehr vom Säcke tragen, sondern - wie das Schild rechts oben verkündet - rechts um die Ecke im Sportstudio Jungbusch. In der Muckibude kann man sich die Muckis so trainieren, dass man dem Sackträger-Viertel alle Ehre erweist.
Die zur Fußgängerzone ernannte Beilstrasse führt uns weiter ums Quartier.

Ein Blick nach links am Ende der Beilstrasse zeigt uns jenen Teil der Jungbuschstrasse, welcher die legendäre Onkel-Otto-Bar enthält. Die Onkel-Otto-Bar bekommt durch die Bank gute Bewertungen und bringt ein wenig St. Pauli Flair in den Jungbusch. Die Bar wurde 1954 eröffnet als der Jungbusch noch den Kapitänen und Schiffern gehörte und deshalb werden Reservierungen auch heute noch unter ahoi@onkelottobar.de entgegengenommen.
In die andere Richtung sieht man am Ende der Jungbuschstrasse bereits wieder den Quartiersplatz und ... 

... wir müssen nur noch die Jungbuschstrasse entlang laufen, links abbiegen und sind am Ausgangs- und Endpunkt unseres Spazierganges angekommen.

Es war unser erster gemeinsamer Spaziergang aber es wird hoffentlich nicht unser Letzter sein.

Bis zum nächsten Mal!

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